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Traumatherapie| Praxis für Psychotherapie und Coaching | Helke Wieners

Traumatherapie: Effektive Ansätze zur Verarbeitung und Überwindung von Traumata

Psychotherapie

Traumatische Erlebnisse können tiefgreifende Spuren in der Psyche hinterlassen und das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen. Traumatherapie bietet Wege zur Heilung und hilft Betroffenen, diese seelischen Wunden zu verarbeiten. In diesem Beitrag beschreibe ich was ein Trauma ist, wie es sich äußert, welche therapeutischen Ansätze es gibt, wie diese Techniken funktionieren und wie sie dabei unterstützen können, wieder ein erfülltes und angstfreies Leben zu führen.

Grundlagen von Trauma – was ist ein Trauma?

Ein Trauma ist ein überwältigendes, belastendes Ereignis, für das der Mensch zu dem Zeitpunkt des Geschehens keine ausreichenden Bewältigungsstrategien zur Verfügung hat. Dies kann zu dauerhaften Veränderungen im emotionalen, kognitiven und physiologischen Bereich führen. Traumatische Ereignisse können Unfälle, Naturkatastrophen oder Krieg sein. Viel häufiger aber als diese außergewöhnlichen Ereignisse sind es Situationen von Gewalt, Vernachlässigung, Demütigung, Mobbing, Trennung, oder Operationen, die seelische Verletzungen hervorrufen können. Was für eine Personal traumatisch ist, ist sehr individuell. Ganz allgemein kann man sagen, dass ein Trauma dann entsteht, wenn ein Ereignis zu plötzlich, zu schnell und zu massiv einwirkt, so dass der Mensch mit dessen Bewältigung überfordert ist.

Arten von Trauma

Schocktrauma

Ein Schocktrauma tritt als Reaktion auf ein einzelnes, außergewöhnlich belastendes Ereignis auf, das eine Person plötzlich und unerwartet konfrontiert. Beispiele hierfür sind Unfälle, Naturkatastrophen, Gewaltverbrechen oder Kriegserlebnisse. Ein Schocktrauma kann akute Symptome wie Schock, Angst, Panik und Unfähigkeit, sich an das Ereignis zu erinnern, auslösen. Es kann auch langfristige psychische Folgen wie posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) oder andere Angststörungen verursachen.

Entwicklungstrauma

Häufiger als Schocktraumata sind Entwicklungstraumata. Diese erstrecken sich über einen längeren Zeitraum und nehmen Einfluss auf die Persönlichkeit, unsere Überzeugungen und die Brille, durch die wir die Welt sehen.

Ein Entwicklungstrauma tritt auf, wenn ein Kind wiederholt in seiner Entwicklung und seinem Wohlbefinden beeinträchtigt wird. Dies kann durch Vernachlässigung, emotionale oder körperliche Misshandlung, sexuellen Missbrauch, häusliche Gewalt oder andere Formen von Traumatisierung verursacht werden. Entwicklungstraumata können langfristige Auswirkungen auf die psychische Gesundheit eines Menschen haben und das Risiko für psychische Störungen im Erwachsenenalter erhöhen

Symptome und Anzeichen von Traumafolgestörungen

Symptome und Anzeichen von Traumafolgestörungen sind vielfältig und variieren je nach individueller Reaktion auf das erlebte Trauma. Häufig treten unter anderem diese Symptome bei Menschen auf, die ein Trauma erlebt haben:

  1. Wiedererleben des Traumas: Betroffene können Flashbacks oder belastende Erinnerungen an das traumatische Ereignis haben. Diese zeigen sich in Form von intensiven Gefühlen, Bildern oder Geräuschen und führen dazu, dass die Person das Gefühl hat, das Ereignis erneut zu durchleben.
  2. Vermeidungsverhalten: Menschen mit Traumafolgestörungen versuchen, alles zu vermeiden, was sie an das traumatische Ereignis erinnert. Sie vermeiden bestimmte Orte, Situationen, Menschen oder Gesprächsthemen oder ziehen sich zurück.
  3. Hyperarousal: Dies umfasst Symptome wie übermäßige Reizbarkeit, Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme, erhöhte Schreckhaftigkeit und übermäßige Wachsamkeit. Betroffene befinden sich ständig in einem Zustand der Alarmbereitschaft, als ob sie ständig auf Gefahr lauern würden.
  4. Negative Veränderungen in der Stimmung und im Denken: Dies zeigt sich durch depressive Stimmung, Gefühle der Hoffnungslosigkeit, negative Selbstwahrnehmung, Schuldgefühle oder Gedanken an den Tod. Betroffene können auch Schwierigkeiten haben, positive Emotionen zu erleben oder sich an früheren Interessen zu erfreuen.
  5. Körperliche Symptome: Traumafolgestörungen verursachen häufig auch körperliche Symptome wie Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Herzrasen, Schwindel oder Muskelschmerzen, die nicht durch eine medizinische Ursache erklärt werden können.

Darüber hinaus kommt es in den meisten Fällen zu depressiven Symptomen, Gefühlen von Sinnlosigkeit, sich abgeschnitten fühlen, sich allein fühlen, Misstrauen, Wutausbrüche und extremer Anspannung.

Diese und weitere Symptome beeinflussen das tägliche Leben erheblich und führen zu Problemen in verschiedenen Bereichen wie Arbeit, Schule, Beziehungen und Freizeitaktivitäten führen. Aber nicht jeder, der ein Trauma erlebt hat, entwickelt zwangsläufig eine Traumafolgestörung. Die Reaktion auf ein Trauma ist individuell und hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Art des Ereignisses, der individuellen Resilienz und der verfügbaren Unterstützungssysteme.

Therapeutische Ansätze in der Traumatherapie

In der Traumatherapie werden verschiedene therapeutische Ansätze und Techniken eingesetzt, um Betroffenen dabei zu helfen, ihre traumatischen Erfahrungen zu verarbeiten und zu überwinden. In meiner Praxis arbeite ich mit der Kognitiven Verhaltenstherapie und Somatisch Emotionaler Integration.

Förderung der Selbstregulation mit Somatisch Emotionaler Integration

Die Förderung der Selbstregulation steht im Zentrum der somatisch-emotionalen Integration. Ziel dieser Methode ist es, Betroffenen zu helfen, ihre eigenen körperlichen und emotionalen Reaktionen besser zu verstehen und zu steuern. Durch achtsame Körperwahrnehmung und gezielte Übungen lernen die Patienten, ihre innere Balance wiederzufinden und Stressreaktionen eigenständig zu regulieren. Dies stärkt das Selbstvertrauen und die Resilienz, sodass sie in der Lage sind, zukünftige Herausforderungen besser zu bewältigen und ein stabileres emotionales Gleichgewicht zu erreichen.

Kognitive Verhaltenstherapie

Diese Methode konzentriert sich darauf, die negativen Gedanken und Überzeugungen, die durch das Trauma entstanden sind, zu identifizieren und zu verändern. Durch Konfrontation und Neubewertung der traumatischen Erlebnisse können Betroffene lernen, ihre Reaktionen zu kontrollieren und ihre Symptome zu reduzieren.

Ergänzend erscheint hier in Kürze ein weiterer Beitrag über die Methode Somatic Release.

Der therapeutische Prozess in der Traumatherapie

Der therapeutische Prozess, der die Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) und die Somatische Emotionale Integration (SEI) kombiniert, zielt darauf ab, sowohl die kognitiven als auch die körperlichen und emotionalen Aspekte von Traumata zu adressieren. Durch die Integration dieser beiden Ansätze wird eine umfassende und ganzheitliche Behandlung ermöglicht, die den individuellen Bedürfnissen der Patienten gerecht wird.

Ablauf der Therapie:

1. Erstgespräch und Anamnese

2. Psychoedukation

3. Stabilisierungsphase

4. Trauma-Bearbeitung

5. Integration und Abschlussphase

6. Nachsorge und Langzeitbetreuung

Dieser kombinierte Ansatz ermöglicht es, die kognitiven, emotionalen und körperlichen Aspekte von Traumata umfassend zu behandeln und den Heilungsprozess nachhaltig zu unterstützen.

Dauer und Verlauf der Traumatherapie

Dauer und Verlauf der Therapie hängt unter anderem von der Therapieform und von der Art der Traumatisierung ab. In einigen Fällen kann eine Traumatherapie nur wenige Monate dauern, während sie in anderen Fällen mehrere Jahre in Anspruch nehmen kann. Es ist wichtig, dass der Therapieprozess flexibel gestaltet wird und sich den individuellen Bedürfnissen und Fortschritten des Patienten anpasst.

Fazit

In der Traumatherapie geht es darum, Menschen auf ihrem Weg der Heilung und Selbstfindung zu begleiten. Durch vielfältige Ansätze wie kognitive Verhaltenstherapie, körperorientierte Methoden wie die somatisch-emotionale Integration und weitere moderne Techniken können traumatische Erfahrungen verarbeitet und überwunden werden. Jeder Therapieansatz bietet individuelle Wege zur Stärkung der Selbstregulation und zur Förderung des persönlichen Wachstums. Wichtig ist dabei das Verständnis für die Einzigartigkeit jedes Traumas und die Wertschätzung jedes Einzelnen. Letztlich ermöglicht die Traumatherapie nicht nur die Bewältigung von Traumata, sondern auch die Rückkehr zu einem erfüllten Leben in emotionaler Stabilität und innerem Gleichgewicht.

Die Traumatherapie ist ein wichtiger Schritt auf Ihrem Weg zur inneren Heilung und Transformation. Durch das Verständnis Ihrer traumatischen Erfahrungen und den Mut, sich professionelle Hilfe zu suchen, können Sie langfristige positive Veränderungen in Ihrem Leben erreichen. Ich begleite Sie bei Ihren ersten Schritte in Richtung inneren Friedens und seelischen Wohlbefindens.

Weiterführende Ressourcen

Für vertiefende Informationen schauen Sie sich gern folgende Links an.

Portrait Helke Wieners

Helke Wieners

Ich bin Systemisch Integrativer Coach, Heilpraktiker für Psychotherapie und Gesundheitspsychologe in Wuppertal.
Ich unterstütze Sie in herausfordernden Lebenssituationen, bei Veränderungsprozessen, in der Persönlichkeitsentwicklung und bei psychischen Belastungen.

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